Kinderfüsse

FÜSSE TRAGEN UNS DURCHS LEBEN

FALSCHE SCHUHE UND IHRE FOLGEN

Vier von Zehn(!) aller Erwachsenen haben Probleme mit den Füssen. Häufiger Grund dafür: oft wurde bereits im Kindesalter bei den Betroffenen nicht auf gesundes Schuhwerk geachtet.

 

Wer hat nicht schon mit Gedanken gespielt wie «So kurz vor dem Saison-Ende schaffen wir jetzt nicht neue Schuhe an, die werden jetzt grad noch fertig getragen», oder «Kaufen wir lieber eine Nummer grösser, dann reicht das gleich noch für das nächste Jahr». Derartige Überlegungen sind absolut verständlich, die meisten von uns müssen auf unsere Ausgaben achten. Und gutes Schuhwerk für Kinder im Wachstum sind ein nicht unwesentlicher, ständiger Ausgabeposten.

 

Die Realität ist leider eine andere: Experten sind sich durchwegs einig, dass fast jedes zweite(!)  Kind während längerer Zeit in seiner Wachstumsphase im Vorschulalter entweder zu grosse oder zu kleine Schuhen hat. Die Knochen und das Gewebe der Füsse sind noch sehr weich und formbar. Fatal dabei ist: In dieser Phase spüren die Kinder nichts von dieser tickenden Zeitbombe. Die Kinderfüsse sind zu diesem Zeitpunkt schmerzfrei. Erst nachdem die Schulzeit Einzug hält, beginnt allmählich die Schmerzempfindung. Leider muss man sagen, dass dann korrigierende Massnahmen bereits zu spät sind, um nachhaltige Schäden im Erwachsenenalter ausschliessen zu können.

 

 

Falsche Schuhe im Kleinkind-Alter haben Durchblutungsstörungen, Haltungsschäden, Wirbelsäuleschäden, Hüft- und Kniegelenksprobleme, Gleichwichts- und Koordinationsschwierigkeiten mit nicht umkehrbaren, chronischen Auswirkungen zur Folge. 

AB WANN BRAUCHT EIN KIND SCHUHE?

Ganz nach dem Motto «Back to the roots» gilt der weitverbreitet anerkannte Grundsatz: «Am besten kann sich die Fussmuskulatur beim Barfusslaufen entwickeln!» Daraus leuchtet ein, dass man für sein Kind erst richtige Schuhe kaufen sollte, sobald es ohne Hilfe laufen kann. Vor diesem Zeitpunkt sind passende, rutschfeste und den Temperaturen angepasste Strümpfe oder biegsame Lederfinkli vollumfänglich ausreichend. In dieser wichtigen Phase für die Entwicklung des Bewegungsapparates gilt der ultimative Grundsatz: «Ein Schuh soll nicht stützen. Ein Schuh soll vor Verletzungen, Kälte, Nässe und Schmutz schützen. Es braucht kein Fussbett und keine Gelenkstützen. Die Fussmuskulatur soll so viel wie möglich selbst arbeiten. Übung macht den Meister!»

ERSTER SCHUHKAUF - WAS IST ZU BEACHTEN?

Ganz wichtig beim ersten Schuhkauf ist es, dass man sich Zeit lässt und wenn möglich die Erfahrung und Beratung von Fachpersonal in Anspruch nimmt:  Der Fuss des Kindes muss in der Länge, in der Breite und in der Höhe genau und richtig ausgemessen werden. Am besten ist es, wenn der Fuss zuhause oder im Fachhandel auf einem Karton nachgezeichnet wird. Dann gilt die Regel: «Gibt man vor dem Ausschneiden der nachgezeichneten Sohle Ihres Kindes in der Länge 1 cm hinzu, wird die Schablone mit der Innensohle übereinstimmen.» Ganz wichtig zu beachten: In vielen Fällen, und das ist ganz normal in dieser Wachstumsphase, sind der rechte und der linke Fuss unterschiedlich lang. Ist die Differenz auffallend gross, ist dies mit dem Fachpersonal zu besprechen.  

 

Wichtig auch zu wissen ist es, dass beim Stehen die Füsse etwas länger sind, als wenn man sitzt. Weiter gilt es zu beachten, dass man am besten Kinder-Schuhe nachmittags oder gegen Abend kauft: Füsse schwellen im Verlauf des Tages leicht an. Das gilt notabene nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.

 

Weiter gilt es neben der Übereinstimmung der Länge von Schuh und Fuss auch die Breite zu beachten. Bei Kinderschuhen empfiehlt sich ein Grundsatz: Der Schuh darf vorn nicht zu eng sein, die Zehen brauchen insbesondere in der Wachstumsphase Platz. Wurde die Länge des Schuhs richtig bemessen und rutscht das Kind trotzdem im Schuh nach vorn, ist der Schuh nicht zu lang, sondern zu weit.

 

Nicht zuletzt: Die Kinderhaut ist viel empfindlicher als bei Erwachsenen. Darum ist zu beachten, dass der Schuh bei Kindern innen weich und ohne Druckstellen und Nähte sein sollte. Kinder dürfen Kinder sein und sollen dies auch ausleben dürfen: draussen herumspielen, heurumlaufen und ab und zu auch durch eine Pfütze streifen, das muss ein richtiger Kinderschuh im Sommer wie im Winter aushalten müssen. Mit wenigen Ausnahmen sollte das Aussenmaterial eines Kinderschuhs feuchtigkeitsabweisend, aber trotzdem atmungsaktiv sein.

 

 

Zu viel für Sie und trotzdem bemüht, für Ihre Kleinen das richtige Schuhwerk auszulesen? Keine Sorge. Als Ihr Fachpersonal sind wir geübt darin, die Anatomie des Kinderfusses mit der Beschaffenheit des Schuhs zu vergleichen und Sie mit der Auswahl des richtigen Schuhwerks zu beraten. Lassen Sie sich kompetent beraten und mit unserem Dienst am Kunden beeindrucken. Es wäre uns eine Ehre. 

WIE LANGE PASST DER SCHUH?

Time flies! Kaum sind die Geburtstagsphotos im Kasten oder die Urlaubsfotos geordnet, schon wieder ist ein Jahr vorbei. Kaum zu glauben, wie schnell Kinderfüsse wachsen!  Wissenschaftler berichten, dass ein Kinderfuss pro Halbjahr 2 – 4 mm breiter und 5 mm länger wird. Es erstaunt darum wenig, dass Fachleute empfehlen, alle 3 – 4 Monate zu überprüfen, ob die Schuhe noch passen. Im Zweifelsfall darf man sich natürlich auch jederzeit an das Fachpersonal zu wenden, das unverbindlich und unkompliziert gerne berät, ob der Schuh noch passt oder ob sich ein baldiger Ersatz abzeichnet.

 

Dabei wichtig zu beachten: Kinderfüsse wachsen und wachsen! Erst mit etwa 16 Jahren ist der menschliche Fuss fertig entwickelt und hört auf, zu wachsen.

 

Leider gibt es den weitverbreiteten Irrtum, dass man durch Drücken und «Erspüren» des grossen Zehs feststellen kann, ob ein Schuh passt. Dabei wissen die meisten nicht, dass beim Drücken der Fuss die Zehen bei Druckimpuls reflexartig einzieht. Auch gibt es, je nach Beschaffenheit des Schuh-Obermaterials, Situationen, dass man trotz Druckimpuls nicht oder nur schwach spürt, wo sich die Zehen befinden. Das kann zu falschen Schlüssen bei der Einschätzung der Passform und im schlimmsten Fall zu nachhaltigen Schäden im Erwachsenenalter führen.

 

 

Kinder bis zum Alter von 10 Jahren spüren nicht, wenn der Schuh zu klein bemessen ist.  Es ist eminent wichtig, dass die Innensohle rausgenommen und  das Kind aufgefordert wird, auf die Sohle zu stehen. Sollte dies nicht möglich sein, arbeiten Sie am besten mit einer Schablone. Als Grundregel gilt bei Kindern ab 3, 4 Jahren: Die Sohle sollte 12mm – 17 mm länger sein als der Fuss. Schlussendlich ist auch zu beachten, dass der Schuh vorne nicht zu breit sein darf und dass, so dass bei richtigem Längenmass, der Fuss nicht zu stark nach vorne Rutschen darf.